Internationale Föderation für Eurasier-Zucht (IFEZ)
Unsere Rasse ist in diesem Jahr 2025, 65 Jahre alt geworden. Julius Wipfel und seine Frau Elfriede, wohnhaft gewesen in Weinheim, haben sehr bewusst die Rasse «Eurasier» vor 65 Jahren geschaffen.
Doch so einfach war die Zucht einer neuen Rasse aus Chow und Wolfspitz nicht, da eine neue Rasse nur durch Inzucht geschaffen werden kann. Es können schon mal schnell gesundheitliche, charakterliche oder farbliche Probleme auftauchen, da sich unerwünschte Gene potenzieren können. Eine Genanalyse gab es zu jener Zeit noch nicht. Da kann eine schön aufgebaute Zuchtstrategie aus dem Ruder laufen, wenn nicht alle Züchter am gleichen Strick ziehen. Es kam schon recht früh im EKW (Eurasier Klub Weinheim), dem Gründerklub, zu Problemen und ein neuer Club die ZG (Zuchtgemeinschaft) spaltete sich ab, später gründete sich die KZG (Kynologische Zuchtgemeinschaft).
Doch unsere Rasse hat diese frühe Phase der oft in menschlichen Missverständnissen begründeten Rückschläge überstanden.
Es ist nicht selbstverständlich eine Rasse gesund zu erhalten und das Wesen zu pflegen. Es braucht viel Fachwissen und Informationen über die Population. Schon früh (1985) hat die ZG in einer Datenbank von Helmut Geppert Gesundheitsdaten ihrer Eurasier gespeichert und später mit dem EKW die Daten ausgetauscht. 1996 wurde die IFEZ (Internationale Föderation für Eurasier-Zucht) gegründet. Es wurde eine neue Datenbank mit 30 Gesundheitskriterien und einem Zuchtwertschätzungsprogramm von Georg Petermayer geschaffen. In den folgenden Jahren hat sich die IFEZ auf 11 Vereine vergrössert. Die EFS sind ein Jahr nach der Gründung der IFEZ beigetreten. Bis ins Jahr 2024 wurden Daten von über 30'000 Eurasier in der Datenbank gespeichert.
Die zwei deutschen Clubs EKW und KZG (Kynologische Zucht - Gemeinschaft, welche nicht in der IFEZ ist), und früher noch die ZG – Zuchtgemeinschaft für Eurasier (im Jahr 2024 aufgelöst), sind die Stammvereine, welche unter der Schirmherrschaft des VDH durch Neueinkreuzungen mit Tieren den Ausgangsrassen den Genpool unserer Rasse zu stärken versuchen.
Ein kleiner Club wie die Eurasier Freunde Schweiz ist zu klein, um die Rasse zu hegen und zu pflegen. Deshalb sind wir Mitglied in der IFEZ, in welcher wir ab 2024 mit «Dogbase», der neuen Datenbank mit Zuchtwertschätzungsprogramm, zusammen mit den 10 IFEZ-Ländervereinen die Gesundheitsdaten unserer Eurasier erfassen. In das neue Programm «Dogbase» sind aus dem alten Programm «Petermayer» mehr als 30'000 Datensätze von Eurasiern transferiert worden. Als Ergänzung dazu wird von fast allen Clubs beim Labor Generatio Blut eingelagert, um daraus, wenn zweckmässig, Genanalysen zu ziehen.
Das «Dogbase» Programm der IFEZ ist das zentrale Instrument zur Gesunderhaltung unserer Rasse weltweit. Darin werden die Gesundheitsdaten der Eurasier zu etwa 60 bis 80% erfasst und digitalisiert, damit das Zuchtwertschätzungsprogramm von «Dogbase» bei Verpaarungen gute und sichere Prognosen liefern kann. Die Schönheit bei einer Ausstellungbewertung mit einem ersten Rang zählt bei der Eurasier Zucht nur sehr bedingt, ein fundierter Richterbericht, wie er bei Spezialrasseausstellungen erstellt wird, enthält jedoch auch wertvolle Hinweise für die Zucht.
Auch nach dem Jubiläumsjahr «65-Jahre Eurasier» bleibt die Zeit nicht stehen. Mit dem neuen Programm «Dogbase» der IFEZ sind wir für die Zukunft gut aufgestellt. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Eurasier auch beim 100-jährigen Jubiläum immer noch so sind wie wir sie schätzen. Ein friedfertiger, schöner Familienhund, gesund und langlebig.
Beat Kempf, Präsident der Eurasier Freunde Schweiz
Tief betroffen müssen wir von Satu Rossow-Hannula, Finnland, Abschied nehmen.
Satu Rossow war engagierte Eurasierzüchterin in der Zuchtstätte Kieristinga, Begründerin des finnischen Eurasierklubs SEK (Suomen Eurasier Kerho) und Mitbegründerin der IFEZ, Internationalen Föderation für Eurasierzucht.
Seit 1984 der kleine rote Dotso vom Finnenhaus bei Familie Rossow einzog, war die große Leidenschaft von Satu und Hans Rossow für diese Hunderasse geboren. Die Faszination Eurasier ließ beide nicht mehr los, Satu und Hans Rossow eigneten sich alles an Wissen über den Eurasier an, was damals auffindbar war. Satu begründete mit der 1993 übernommenen Enkelin „Ilo“ ihres Dotso die Eurasierzuchtstätte von Kieristinga, in der sie sorgsam 11 Würfe aufzog.
In ihrer Heimat Finnland machte Satu den Eurasier bekannt und gründete 1991 mit einigen Eurasierbegeisterten den finnischen Eurasierklub SEK, in dem sie bis 2021 tätig war. Es war für Satu selbstverständlich, dass der finnische Klub die Internationale Föderation für Eurasierzucht, den Gedanken einer gemeinsamen Datenbank für die Eurasier des EKW, des SEK und der ZG unterstützte. So realisierten diese drei Klubs seit 1995 die Idee gemeinsamer datenbasierter Zuchtarbeit zum Wohle der Rasse Eurasier. Ein ganz besonderes Verdienst Satu’s war die möglichst umfassende Information aller Zuchtverantwortlichen auch über die Eurasierzucht außerhalb unserer IFEZ. Der Blick über den „Tellerrand“ war ihr immer wichtig.
Satu hat sich um die Eurasierzucht verdient gemacht!
Liebe Satu,
nun bist Du, eine Mitbegründerin der IFEZ, verstorben. Zusammen mit Deinem Mann Hans hast Du die Eurasier kennen und lieben gelernt und 1991 den finnischen Eurasierclub SEK gegründet. Wir haben uns damals kennengelernt und du warst sofort von der Idee begeistert, dass mehrere Eurasierklubs zusammenarbeiten. Auch nach dem frühen Tod deines Mannes warst du hochmotiviert und engagiert, alles für eine gute, gesunde Zucht unserer Eurasier zu tun.
Du hast sogar ein internationales Treffen der Eurasierklubs 2015 in Helsinki organisiert ein unvergessliches Erlebnis! Oft warst du bei uns auf dem „Kontinent“, eine weite Reise aus deiner finnischen Heimat. Aber alles für unsere Eurasier...
Liebe Satu, auch wenn die Krankheit deine Arbeit in letzter Zeit verlangsamt hat, ich werde dich sehr vermissen, du wirst den Eurasiern in nah und fern mit deiner immer klaren Meinung zur sorgsamen Hundezucht fehlen!
R.I.P. liebe Freundin
Gisela Ac

IFEZ-Treffen in Helsinki, Satu Rossow ist Dritte von rechts. (c) B.R
Die seit fast 26 Jahren gut besuchten IFEZ Tagungen zeigen, dass die IFEZ eine tolle Vereinigung von Eurasier-Klubs ist. Die erste Generation der Delegierten (Vorsitzende, Zuchtverantwortliche und Datenverantwortliche), welche seit der Gründung der IFEZ dabei sind, treten sukzessive in ihren Klubs von ihren Posten und damit als IFEZ Delegierte zurück. Neue Delegierte übernehmen die Führung.
Die drei wichtigsten Standbeine der IFEZ werden modernisiert. Es sind dies:
Die Datenbank soll in einer Cloud positioniert und die Daten sollen durch die Datenverantwortlichen der Klubs jeweils direkt bewirtschaftet werden. Die Datenbank wird im Punkt Epilepsie erweitert, solche Erweiterungen sind je nach Anforderung immer möglich.
Die IFEZ Vereinbarung zwischen den Clubs wird überarbeitet. Sie soll in wesentlichen Punkten dem aktuellen Stand der IFEZ angepasst werden.
Die IFEZ Homepage liegt mit einem total überarbeiteten Erscheinungsbild vor und wird aufgeschaltet. Wir sind der Meinung, dass gerade dieses Fenster nach außen die IFEZ Vereinigung mit ihren Ideen als moderne Organisation zum Wohl unserer Eurasier präsentieren kann.
Es werden einige Themen in den nächsten Jahren zur Sicherung der Zukunft der IFEZ bearbeitet werden, damit unsere Eurasier auch in Zukunft so bleiben wie wir sie schätzen:
Gesund, mit feinem Wesen, vielfarbig und einfach ein guter Familienhund.
Vier Hauptthemen diskutierten die zahlreichen Teilnehmer aller Klubs:
Erfahrungen, Fragen und Anregungen - Der Zugang funktioniert bei den meisten, aber es fehlt eine ausführliche Anleitung. Ein erneuter Datentausch vom alten Programm zum neuen wäre wünschenswert.
Die Probleme mit der neuen Datenbank sind:
Noch fehlende ausführliche Anleitung - Das Handbuch im System ist nur auf Deutsch verfügbar, eine englische Version wäre wünschenswert. Die Umstellung auf das neue Programm erfordert einige Mühen.
Diskussion über die Notwendigkeit und den Umfang der Klub-Berichte. Die EVN empfindet es als starke Belastung, für die Tagung zur Info der Klubs einen Bericht, personelle Veränderungen und Ergebnisse der Zucht, über das jeweils abgelaufene Jahr zu erstellen.
Vorschlag, das alte Jahr ausführlich berichten und das neue Jahr dann in Kurzfassung. Das wird weiter beraten.
Diskussion über die Zusammenarbeit mit verschiedenen Laboren für Gentests und die Notwendigkeit einer Samendatenbank wichtiger Rüden. Aktuell bekannt gewordene, seltene Erkrankungen werden vorgestellt.
Für die bisher lediglich bei einem Wurf bekannt gewordene Polioenzephalopathie gibt es bereits einen Gentest (auch ein Zusammenhang mit Impfung wäre noch zu prüfen), bei PCD wird daran geforscht.
Diskussion über den Sinn und Zweck der IFEZ, ob sie nur, wie bei Gründung, eine Datengemeinschaft sein oder auch Mindeststandards für die Zucht festlegen sollte. Die Bedeutung des regelmäßigen Austauschs über Zuchtergebnisse und neue Möglichkeiten der Planung möglichst gesunder und wesensfester Eurasier ist nicht zu unterschätzen. Dadurch gelingt eine bessere, eine gute Beratung der Züchter.
Der ECA, vertreten durch Helmut Jamnig, übernimmt die Präsidentschaft der IFEZ ab dem 1.1.2025.
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